Services - 15/01/2020
AIP: Optimierung zahlt sich aus
NSK stellt jedes Jahr Milliarden von Wälzlagern her, die u.a. in Autos und Flugzeugen, Haushaltgeräten und industriellen Anlagen, Computerbauteilen und Satelliten zum Einsatz kommen.
Das Unternehmen produziert aber nicht nur Antriebselemente und –systeme. NSK schult und berät Partner und Endanwender, wie sie die Produkte bestmöglich einbauen und anwenden. Das steigert die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Kunden.
In einer vierteiligen Interview-Serie erläutert Andrew Bairsto, Global Leader des AIP-Programms von NSK, welchen Nutzen die Anwendung dieses Programms aus Sicht der Kunden, der NSK-Handelspartner und der Umwelt bietet. Im ersten Teil stellt Andrew Bairsto die Grundprinzipien des Programms vor.
Teil 1: Was ist AIP? – Optimierung zahlt sich aus
Teil 2: Welchen Beitrag leistet AIP zum Erfolg der Handelspartner?
Teil 3: Wie kann AIP die „Total Cost of Ownership“ von Maschinen und Anlagen senken?
Teil 4: Welchen Nutzen hat AIP für den Umweltschutz?
F: Zum Start die Grundsatzfrage: Was ist AIP?
A: Viele Kunden kennen AIP bereits als wirkungsvolle Maßnahme, mit der NSK ihre Produktion optimiert. Nun haben wir das Programm unter dem Motto „Optimierung zahlt sich aus“ neu aufgelegt. Damit vermitteln wir recht deutlich einen zentralen Vorteil für alle Beteiligten. Aus Sicht der Endanwender steigern wir mit AIP die Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit ihrer Maschinen und Anlagen. Den NSK-Vertriebspartnern bietet AIP die Gelegenheit, neue Kunden- und Umsatzpotenziale zu erschließen. Zugleich wird der Weg dafür geebnet, dass der Händler künftig über die Kompetenz und den Nutzwert seines Angebotes verkauft statt über den Preis. Kurz: AIP schafft eine Win-Win-Situation für Anwender und Vertriebspartner, aber auch für uns.
F: Das heißt: Ihr Vertriebspartner profitiert davon, dass die NSK-Experten ihr Wissen mit ihm teilen und die Zusammenarbeit intensivieren, und der Endanwender zieht großen Nutzen aus qualifiziertem „Troubleshooting“, das zur Optimierung der Lagerstellen führt?
A: So ist es. AIP ist keine Dienstleistung, die man einmal nutzt und dann nie wieder. Dahinter steht die bekannte, aus Japan stammende Philosophie der kontinuierlichen Verbesserung durch einfache und nachvollziehbare Maßnahmen. Dafür haben wir den fünfstufigen AIP-Wertschöpfungszyklus entwickelt: Evaluierung, Empfehlung, Umsetzung, Prüfung und Erweiterung.Picture 1: Andrew Bairsto, Global Leader des AIP-Programms
F: Wie funktioniert dieser Ablauf in der Praxis?
A: Das lässt sich am besten an einem praktischen Beispiel zeigen. Bei einem unserer Kunden kam es zu häufigeren Ausfällen von Lagern in Pumpen, und er lud unsere Experten ein, um dieses Problem zu lösen. Hier beginnt unser AIP-Programm. Gemeinsam mit dem autorisierten NSK-Vertriebspartner untersuchte ein Expertenteam die Pumpenkonstruktion, die Lager und die Betriebsbedingungen. Diese Evaluierung ist Schritt 1 des Wertschöpfungszyklus. Auf der Basis der Analyse ergab sich die Empfehlung: Das Team schlägt den Einsatz eines Wälzlagertyps vor, der für die individuellen Gegebenheiten besser geeignet ist. Das gilt natürlich nicht nur für Pumpen, sondern für die verschiedensten Antriebe, Komponenten und Maschinen, in denen Wälzlager verbaut sind. Dazu gehören – um nur Beispiele zu nennen – auch Werkzeugmaschinen, Industriegetriebe, Papiermaschinen, Schienenfahrzeuge, Förderanlagen, Stahlwerke und Landmaschinen. Für all diese Anwendungen haben wir Branchenexperten, die in das AIP-Programm involviert sind.
F: Im nächsten Schritt liefern Sie dann die Lager und unterstützen den Anwender, wenn gewünscht, bei der Montage?
A: Genau. Erst führen wir einen Testlauf durch und wenn dieser nach einer Probephase erfolgreich verläuft, werden alle betroffenen Wälzlager ausgetauscht. Das ist die Umsetzung. Im vierten Schritt, der Prüfung, wird festgestellt, inwieweit die neue Lösung langfristig zu Verbesserungen führt. Das messen wir nachvollziehbar in Euro und Cent und erfassen dabei im “Vorher-Nachher-Modus” die Ersatzteilkosten, die Wartungskosten und die Stillstandszeiten.
F: Das klingt schlüssig. Aber es gibt noch einen fünften Schritt, die Erweiterung...
A: In den ersten vier Schritten des AIP-Wertschöpfungszyklus erbringen wir eine Dienstleistung und stellen dem Kunden letztlich eine Lösung bereit, die Maschinenausfälle vermeidet. Wir verringern also die Betriebskosten des Anwenders und steigern seine Produktivität. So etwas schätzt jedes Industrieunternehmen – auch im hier beschriebenen Fall. Der Anwender der Pumpen war mit dem Ergebnis unserer Arbeit sehr zufrieden und bat uns, noch weitere Maschinen und Antriebe im Betrieb zu analysieren. Genau das passiert sehr häufig bei unseren europaweiten AIP-Projekten. Deshalb haben wir den letzten Schritt, die Erweiterung, hinzugefügt. Hier suchen wir im gesamten Betrieb des Kunden nach weiteren Möglichkeiten, Kosten zu senken und Maschinenantriebe zu optimieren. Von dieser Arbeit, die dem Kunden echten Nutzen bringt, profitiert auch der beteiligte Vertriebspartner, weil er seine technische Kompetenz demonstrieren und seine Beziehung zum Kunden intensivieren kann. Wie ich schon sagte: Es ist eine Win-win-Situation.
F: Das Motto “Optimierung zahlt sich aus” passt somit – für alle Beteiligten. Können interessierte Unternehmen auf Ihrer Homepage weitere AIP-Beispiele kennenlernen?
A: Ja, auf unserer europäischen Website gibt es zahlreiche AIP Success Stories aus den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen. In allen Beispielen haben wir signifikante Kosteneinsparungen erreicht, im Schnitt sind es rund 50%.
F: Und Sie, d.h. NSK, arbeiten bei diesen Projekten mit Ihren autorisierten Vertriebspartnern zusammen, um den Endanwendern größtmöglichen Nutzen zu bieten?
A: Genau. Die Kunden des Vertriebspartners sind auch unsere Kunden, der Endanwender setzt NSK-Produkte ein. Deshalb fühlen wir uns verpflichtet, den optimalen Einsatz unserer Produkte beim Endanwender sicherzustellen. Das ist letztlich aus unserer Sicht das Ziel von AIP. Das gesamte Programm verknüpft unser Wissen mit dem der Vertriebspartner zum Nutzen der gemeinsamen Kunden. Das gilt bei jedem Projekt und auch bei weiteren AIP-Aktivitäten wie z.B. Kundenschulungen.
F: Das klingt gut. Wo gibt es weitere Informationen zum AIP-Programm?
A: Auf unserer AIP-Homepage kann der Besucher Broschüren einsehen und herunterladen und sich einen Überblick über das komplette Programm verschaffen. Interessierte Vertriebspartner sollten Kontakt mit ihrer lokalen NSK-Niederlassung aufnehmen, um zu erfahren, wie sie AIP-Partner werden. Regelmäßige AIP-Updates veröffentlichen wir auch auf LinkedIn.
Die folgenden Beiträge:
Teil 2: Welchen Beitrag leistet AIP zum Erfolg der Handelspartner?
Teil 3: Wie kann AIP die „Total Cost of Ownership“ von Maschinen und Anlagen senken?
Teil 4: Welchen Nutzen hat AIP für den Umweltschutz?
Bild 1: Andrew Bairsto, Global Leader des AIP-Programms
Bild 2: Der fünfstufige AIP-Wertschöpfungszyklus
Bild 3: Nicht nur in diesem Beispiel wurden beachtliche jährliche Einsparungen erreicht
Bild 4: AIP – Am besten heute schon anfangen, um die möglichen Kosteneinsparungen so früh wie möglich zu nutzen
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