Wie man ein Radlager (HUB I) ohne magnetischem Impulsgeber wechselt

Wichtige Punkte beim Ein- und Ausbau


Achtung

Geeignete persönliche Schutzausrüstung (PSA) tragen

Montagehinweise des Fahrzeugherstellers beachten

In diesem Video steht die Ausführung der ersten Generation – ohne ABS-Impulsgeber – im Mittelpunkt. Das hier gezeigte Beispiel zeigt den Austausch des Radlagers eines Toyota Corolla Bj. 2006 auf der Vorderachse.

Ausbau des Achsschenkels (1:00)

  • Die Radkappe und das Rad demontieren.
  • Den Bremssattel ausbauen.
  • Den Bremssattel vorsichtig außerhalb des Arbeitsbereichs aufhängen.
  • Bei festsitzenden Bremsscheiben eine Schraube in das freiliegende Gewindeloch der Bremsschreibe schrauben um die Bremsscheibe zu demontieren.
  • Tip: Möglichst keinen Schlagschrauber verwenden, um Schäden an der Antriebswelle zu vermeiden.
  • Anschließend die Sicherungsmutter der Antriebswelle entfernen.
  • Den verstemmten Bereich der Mutter mit einem Schraubendreher o. Ä. lösen.
  • Antriebswellenmutter lösen und entfernen.
  • Die Mutter locker anziehen, bis sie bündig mit dem Ende der Antriebswelle abschließt.
  • Tip: So kann das Gewinde der Antriebswelle vor Beschädigungen geschützt werden. Anschließend die Mutter entsorgen.
  • Sensor entfernen
  • Für den Ausbau des Spurstangenkopfes zunächst den Splint herausziehen.
  • Mutter am Spurstangenkopf lösen.
  • Tip: Falls das Kugelgelenk des Spurstangenkopfes mitdreht muss der Spurstangenkopf in die Aufnahme des Achsschenkels gepresst werden.
  • Das Kugelgelenk des Spurstangenkopfes sitzt sehr häufig in der Aufnahme des Achsschenkels fest.
  • Um das Gewinde nicht zu beschädigen, den Spurstangenkopf vorsichtig von oben mit einem Spezialwerkzeug und einem Hammer lösen.
  • Tip: Falls kein entsprechen-des Spezialwerkzeug oder Kugelgelenk-Abzieher vorhanden ist, kann vorsichtig mit einem Hammer auf die Aufnahme des Achschenkels geschlagen werden um den Spurstangenkopf zu lösen.
  • Die Bolzen, mit denen der Achsschenkel an der Radaufhängung befestigt ist, lösen und entfernen. Jetzt kann der Achsschenkel abgenommen werden.

Demontage des Radlagers vom Achsschenkel (3:25)

  • Einen Montierhebel o. Ä. in den Spalt einführen, damit beim Ausbau der Radnabe der Staubschutz nicht verformt wird. 
  • Den Achsschenkel in horizontaler Lage abstützen. Ein geeignetes Werkzeug an der Stirnfläche der Nabe ansetzen und die Nabe entfernen.
  • Den Sicherheitsring vom Achsschenkel entfernen.
  • Den Staubschutz entfernen.
  • Jetzt kann der Innenring von der Radnabe entfernt werden. Den Abzieher in den Spalt zwischen Stirnfläche des Innenrings und Nabe ansetzen.
  • Tip: Für einen sicheren Ausbau muss der Abzieher eng an der Stirnfläche des Innenrings anliegen.
  • Den Innenring abziehen.
  • Alternativ ist auch der Ausbau mit einer Hydraulikpresse möglich.
  • Tip: Den Innenring nicht entsorgen, da er im nächsten Schritt zum Heraus-pressen des Lagers benötigt wird.
  • Darauf achten, dass der Achsschenkel sicher abgestützt ist und das Lager vertikal ausgerichtet ist.
  • Den zuvor ausgebauten Innenring wieder einsetzen.
  • Sicherstellen, dass der Außendurchmesser des Druckstückes dem Lagerinnenring entspricht. 
  • Das Lager aus dem Achsschenkel herauspressen.
  • Die Achsschenkelbohrung und die Nabenwelle grundsätzlich auf Schäden überprüfen.
  • Tip: Durch ein Reinigen der Teile vor dem Zusammenbau wird die Montage vereinfacht und vorzeitige Ausfälle werden vermieden.
  • Die ausgebauten Teile mit einem Teilereiniger säubern.

Einbau des neuen Radlagers in den Achsschenkel (5:27)

  • Tip: Das Lager erst unmittelbar vor der Montage aus der Schutzverpackung nehmen. 
  • So werden das Eindringen von Schmutz und ein vorzeitiger Lagerausfall vermieden.
  • Ein geeignetes Werkzeug verwenden, das nur mit der Stirnfläche des Außenrings in Berührung kommt.
  • Tip: Außendurchmesser des Werkzeugs < Außendurchmesser des Lagers.
  • Das Lager muss mit der Achsschenkelbohrung in einer Flucht bleiben und wird vertikal in den Achsschenkel gepresst.
  • Tip: Niemals Druck auf den Lagerinnenring ausüben.
  • Sicherstellen, dass sich das Lager nicht neigt, und das Lager weiter einpressen, bis der korrekte Sitz erreicht ist.
  • Einen neuen Sicherheitsring einsetzen.
  • Den Staubschutz am Achsschenkel anbringen.
  • Die Radnabe so abstützen, dass die Welle vertikal ausgerichtet ist.
  • Mit einem geeigneten Werkzeug auf die Stirnfläche des Innenrings drücken.
  • Das Lager einpressen, bis es an der angegebenen Position anliegt.

Montage des Achsschenkels (7:00)

  • Der Zusammenbau erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge des Ausbaus.
  • Den Achsschenkel wieder am unteren Querlenker und Federbein anbringen.
  • Tip: Die Drehmomenteinstellungen können je nach Fahrzeugmodell sehr unterschiedlich sein. Genaue Werte finden sich in den Herstellerangaben.
  • Sensor befestigen.
  • Den Spurstangenkopf am Achsschenkel befestigen.
  • Die Mutter mit dem angegebenen Drehmoment festziehen.
  • Tip: Falls das Kugelgelenk mitdreht, das Kugelgelenk z.B mit einem Wagenheber in die Achschenkelaufnahme pressen. 
  • Den Splint einsetzen. Unbedingt einen neuen Splint verwenden.
  • Die Mutter nach dem Aufdrehen von Hand mit einem Schraubenschlüssel festziehen, damit die Antriebswelle korrekt sitzt.
  • Erst wenn die Räder wieder Bodenkontakt haben, wird die Schraube mit dem Enddrehmoment angezogen.
  • Achtung: Die Verwendung eines Schlagschraubers kann zu Beschädigungen der Innenbauteile der Antriebsswelle führen.
  • Die Bremsscheibe und den Bremssattel montieren.
  • Tip:Sicherstellen, dass der Bremsschlauch weder verdreht noch beschädigt ist.
  • Den Reifen montieren und das Fahrzeug absenken.
  • Nach dem Absenken des Fahrzeugs kann die Antriebswellenmutter mit dem vom Hersteller vorgegebenen Drehmoment festgezogen werden.
  • Die Mutter in der Nut der Welle verformen.
  • Tip:
  • Die Drehmomentwerte sind für Alu- und Stahlfelgen unterschiedlich. Hier sind die Herstelleranweisungen genau zu beachten.
  • Vor der Fahrt mehrmals das Bremspedal treten, um sicherzustellen, dass die Bremsbeläge in Kontakt mit den Bremsscheiben kommen.
  • Da die Radaufhängung demontiert wurde, sollte die Lenkgeometrie überprüft werden.